Notgeld aus Wiedensahl 1923

Notgeld ersetzt in Krisenzeiten zum Teil die staatliche Währung, wenn diese entweder nur begrenzt verfügbar oder stark entwertet ist. Dies kann in Kriegszeiten der Fall sein oder auch während einer sogenannten Hyperinflation, wenn die Kaufkraft des Geldes täglich oder sogar stündlich sinkt. Um dann Tausch- und Schwarzmarktgeschäften vorzubeugen, drucken viele Gemeinden und auch einige Firmen eigenes Notgeld, mit dem Produkte des täglichen Bedarfs gekauft werden können. Oft wird dieses Notgeld von Künstlern gestaltet, die sich an ortstypischen Motiven orientieren. Damit soll auch der Verwendungszweck begrenzt werden.

Weil Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, musste es an die Siegermächte Entschädigungen, sogenannte Reparationen zahlen. Im „Ruhrkampf“ von 1923 traten deutsche Arbeiter gegen die Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen in Streik. Die Reichsregierung versprach den Streikenden volle Lohnfortzahlung. Dies war nur mit dem Drucken von neuem Geld möglich, was zu einem enormen Wertverlust der Reichsmark führte. Erst die Einführung der Rentenmark 1924 stabilisierte die  deutsche Wirtschaft wieder.

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