Das 1933 gegründete Winterhilfswerk war Teil der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Es war für diese Dachorganisation eine wichtige Einnahmequelle. Daneben diente es auch der propagandistischen Darstellung der Sozialfürsorge innerhalb der „Volksgemeinschaft“. In den Wintermonaten wurden regelmäßig Sammelaktionen und Veranstaltungen wie die „Suppensonntage“ durchgeführt. Die Einnahmen sollten Obdachlosen und anderen Bedürftigen zugute kommen. Davon ausgenommen waren Alkoholiker, Behinderte und andere Personen, die als minderwertig angesehen wurden und damit von der rassistisch definierten Volksgemeinschaft ausgeschlossen waren. Sowohl auf Privatpersonen, als auch auf Betriebe wurde erheblicher Druck ausgeübt, das Winterhilfswerk mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen. Wer sich angeblich zu wenig beteiligte, sah sich Repressionen und öffentlicher Anprangerung ausgesetzt.
Der Verkauf von Abzeichen, die oft von Künstlern unentgeltlich nach regionalen Motiven gestaltet wurden, war eine häufige Form der Spendensammlung.